Kindermusical „Die schlaue Mama Sambona“ nun auch in Tansania

Nach den erfolgreichen Aufführungen im vergangenen Jahr in Ahlen und in Bagamoyo wird das von Veronika te Reh und Wolfgang König (Beckum) inszenierte Kindermusical „Die schlaue Mama Sambona“ im April 2010 noch einmal in der Stadthalle Ahlen aufgeführt. Special guest aus Tansania ist Nshoma Nkwabi aus Bagamoyo, die auch schon bei der Premiere im vergangenen Jahr mitgewirkt hat.

Das Stück nach der Kinderbuchvorlage des Wuppertaler Autors Hermann Schulz handelt von der alten Königin Mama Sambona, die auf der Insel Ukerewe im Viktoriasee dem Tod ein Schnippchen schlägt.

Termine:

Sa. 24.4., 16 Uhr, Stadthalle Ahlen
So. 25.4., 16 Uhr, Stadthalle Ahlen

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"Ein berauschendes Fest"

Premiere des neuen deutsch-tansanischen Kindermusicals „Die schlaue Mama Sambona“

 

Dem Ruf der Königstrommeln kann niemand widerstehen, selbst der Tod nicht, der doch eigentlich gekommen war, um Mama Sambona zu holen. Sie ist nicht nur eine gute Tante für Goldmariechen, ihre Nichte, sondern auch für alle Menschen, die auf der Insel Ukerewe im Viktoriasee leben, wo Mama Sombona Königin ist.

Ihre Geschichte beschreibt der Autor Hermann Schulz aus Wuppertal in seinem Kinderbuch „Die schlaue Mama Sombona“, die Veronika te Reh und Dr. Wolfgang König zu einem Musical umgeschrieben haben, das am Samstag in der Stadthalle Ahlen Premiere feierte.

Die war dazu in ein Stück Afrika verwandelt worden. Nicht nur das von Lucie Wegmann und Daniel Moritz Lehr entworfene Bühnenbild mit seinen Prospekten entführte die 600 Besucher in die faszinierende Welt Tansanias, sondern auch das Ensemble auf der Bühne mit den Mitgliedern des Crossover Chores unter Leitung von Veronika te Reh, ergänzt durch die Shada-Group, die Nkwabi, Lehrer am College of Arts in Bagamoyo aus Tansania mitgebracht hatte.

Die fünfköpfige Truppe - darunter seine Töchter Misoji, Nshoma und Nsami - entfalteten im Zusammenspiel mit den deutschen Akteuren ein farbenprächtiges, berauschendes Fest aus Musik, Tanz, und Spielszenen. Gesanglich ausdrucksstark die älteste Nkwabi-Tochter Misoji, im vergangenen Jahr Superstar ihres Heimatlandes, die mit ihrer Stimme das Publikum bezauberte. Wobei die beiden anderen ihr im Tanz in nichts nachstanden. So wirbelten sie über den Bühnenboden und machten tansanische Fröhlichkeit und tänzerische Kunst hautnah erlebbar. Vor dieser sensationellen Ausdruckskraft der Tänzerinnen kapitulierte selbst Mr. Tod, überzeugend dargestellt von Anna Kramer, auf dessen Todesliste Mama Sambona steht. Dreimal nimmt er Anlauf, die schlaue Königin, der Julia Warneke ihren Stempel aufdrückte, zu ihren Ahnen zu führen, und dreimal scheitert er an ihrer Schlauheit.

Glänzende Einfälle

Die Regie, die Veronika te Reh und Nkwabi gemeinsam führten, glänzte mit Einfällen, zum Beispiel mit den drei lebenden Stempeln, immer im Gefolge von Mr. Tod. Oder die beiden verschmitzten Hasen, die auf Hasenpfote und Hasenfuß hören, dargestellt von Ann-Kathrin Schalkamp und Lisa Makel. Weil eine Königin eigentlich in einem Schloss leben muss, in dem aber Mama Sambonas Ururgroßvater Rukonge seit jeher spukt, erleben die Besucher nach der Pause ein in völlige Dunkelheit getauchtes Bühnenbild, aus dem Tiger, Giraffe und Büffel in fluoreszierenden Farben leuchteten. Und weil Goldmarie - die junge spielt Julia Thielbeer, die ältere Sarah Hackenholt - ihren Schulkameraden was beweisen will, erscheint Rukonge mit seinen beiden Frauen wirklich im Königsaal unter dem grossen Leuchter in geisterhaftem Outfit.

Lohn für das zweistündige afrikanische Märchen war ein nicht enden wollender Applaus ei-nes Publikums, das sich noch eine Zugabe erklatschte. Diesmal ohne Orchesterbegleitung, das unter Leitung von Dr. Wolfgang König bestens eingestellt war.

Aus: Dierk Hartleb in „Ahlener Zeitung“ vom 23.8.2009

„Die tansanischen Kinder sind sehr glücklich!“

Interview mit Nkwabi (Bagamoyo College of Arts)
über das neue Kindermusical

Nkwabi, wie hat Dir das Musical gefallen?
Wunderbar! Vor allem wenn man bedenkt, in welch kurzer Zeit das Stück mit Kindern erarbeitet worden ist.

Wie finden deutsche Kinder in die ausdrucksstarken afrikanische Tänze?
Für einige deutsche Kinder war es schon recht schwer, da merkt man doch den kulturellen Unterschied. Zuerst waren die Kinder eher scheu, doch nach einer Woche Workshop war das Körpergefühl dann da. Nach zwei Wochen waren sie wirklich im Tanz angelangt.

Was haben die beteiligten tansanischen Kinder und Jugendlichen gelernt?
Vor allem Gesangstechnik und Stimmbildung. Für meine Tochter Misoji war es eine sehr gute Weiterentwicklung. Außerdem haben die Tansanier gelernt, wie es ist, in Europa zu leben.

Im Herbst ist eine Aufführung mit vielen tansanischen Kindern in Bagamoyo geplant. Was wird da anders sein?
Das Stück wird etwas einfacher und fürs afrikanische Publikum verständlicher sein. Dafür werden wir einige Teile ändern. Auch ist natürlich die Sprache eine andere.

Mit welchem Gefühl kehren die tansanischen Jugendlichen in ihre Heimat zurück?
Sie sind sehr glücklich und sie haben sich in ihrem privaten Quartier in Ahlen und bei den vielen Mitgliedern des Freundeskreises Bagamoyo sehr wohl gefühlt!

Das Gespräch führte Rudolf Blauth am 30.8.2009

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